VORDENKER-Podcast Folge #32

Adriana Groh ist Expertin für demokratische Technologie, zivilgesellschaftliche Projekte und für die Schnittstellen zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft. Im Gespräch mit Helen Bielawa spricht sie über ihr Projekt "The New Hanse" und wie sie dort Unternehmen ermöglichen, Daten mit der Stadt zu teilen, damit beide Seiten davon profitieren.

Unter Schirmherrschaft der ehemaligen CTO der digitalen Vorzeige-Stadt Barcelona, Francesca Bria, und in Kooperation mit der Freien und Hansestadt Hamburg entwickelt der Thinktank The New Institute einen technisch-rechtlichen Rahmen, der es Unternehmen ermöglichen soll, ihre Daten mit der Stadt zu teilen - damit beide Seiten profitieren. "Denn Daten sind keine Ressource wie Öl - wenn ich sie mit dir teile, dann muss ich sie nicht abgeben, sondern kann sie weiterhin auch selbst nutzen. Eine kollaborative Datennutzung birgt noch mehr Chancen für beide Seiten", erklärt Adriana.

Es geht darum, ein Modell zu entwickeln, in dem Unternehmen ihre Daten mit der Stadt teilen, und zwar aus eigener Motivation heraus, auch aus wirtschaftlichem Interesse - nicht oder nicht nur, weil sie gesetzlich oder vertraglich dazu gezwungen werden. Auf diese Weise sollen insgesamt mehr Daten geteilt werden, als bisher schon über Open Data. Im Rahmen von "The New Hanse" wird eine sogenannte Urban Data Challenge durchgeführt, im Rahmen derer teilnehmende Unternehmen ihre Daten teilen. Dann folgt ein Ideenwettbewerb, bei dem Bürger:innen und Startups Ideen für eine vom Hamburger Mobilitätsbüro gestellte Aufgabe entwickeln sollen. Der Gewinner bekommt Zugang zu den Daten und kann damit das Problem lösen. "Das Challenge-Prinzip ist deshalb so wertvoll, weil wir verschiedene Akteure und ihre Perspektiven zusammenbringen", erklärt Adriana im Podcast. So soll ein Rahmen entstehen, der von vorneherein alle Perspektiven berücksichtigt und deshalb langfristig für allen Beteiligten Vorteile bietet.

Im Podcast erklärt Adriana, auf welche Probleme das Projekt reagiert, warum Daten als Gemeingut genutzt werden sollten, welche Vorteile für die verschiedenen Akteure entstehen und was ganz Europa von diesem Experiment lernen kann.

Die aktuelle Folge gibt's hier zum Nachhören.

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