Open Frugal Innovation - unser Thementag bei den Industrial Pioneers Days

Am 27. April 2021 fand im Rahmen der Instutrial Pioneers Days unser Thementag zu "Open Innovation" und "Frugal Innovation" mit einem spannenen Programm und tollen Gästen statt. Highlight des Tages war die Keynote des internationale renommierten Innovationsforschers Navi Radjou zu frugalen Innovationen.

Im Herzen der Bielefelder Altstadt, dem neuen Innovation City Office, fand am Dienstag, den 27.04.2021 der Livestream zum Thementag „Open Innovation“ im Rahmen der Instustrial Pioneers Days statt, einer vom owl maschinenbau e.V. und der OWL GmbH organisierten digitalen Innovationsschau, an der noch  53 weitere Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Netzwerke aus OWL beteiligt waren. 

Ziel unseres Thementages war es, das Thema „Frugale Innovationen“ dem Maschinen- und Anlagenbau in Ostwestfalen-Lippe näher zu bringen und dessen Relevanz jetzt und in der Zukunft darzustellen. Zugeschaltet hatten sich sowohl Innovationsmanager:innen und Geschäftsführer:innen aus dem produzierenden Gewerbe als auch zahlreiche branchenfernen und internationale Interessierte. Um im Vorfeld herauszufinden, wie das Wissen der Branche zu "Frugal Innovation" ist, wurde der Innovation Industrie Survey, eine Umfrage, durchgeführt. Zwischenergebnis dieser Studie ist, dass nur 20% der Firmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau OWLs bereits von frugalen Innovationen gehört haben. Für den Thementag bedeutete das neben vielen praktischen Beispielen vor allem Aufklärungsarbeit und Wissensvermittlung, welche in der ersten Tageshälfte stattfand.

Frugal heißt: Einfach, aber nich billig. Langlebig, wartungsarm und vor allem benutzerfreundlich!

Nach der Eröffnung des Tages durch unseren Innovation Office Leiter Henning Duerstadt, war es vor allem Projektmanager Ludwig Deutsch, der in den ersten Stunden mit spannenden Gästen und vielen Erklärungen für ein besseres Verständnis, nicht nur des Begriffs der frugalen Innovation, sondern auch durch deren Einordnung und Relevanz für Maschinen- und Anlagenbau sorgte. In seinen Ausführungen nannte er wichtige Treiber für die Entwicklung frugaler Innovationen wie die Shareconomy, das Wachstum des globalen Mittelstands, die Sättigung der Märkte im High-Tech-Segment, der demographische Wandel in Industrienationen und die nachhaltigen Wirtschaften. So können frugale Innovationen, welche langlebig, wartungsarm, benutzerzentriert und -freundlich, lokal angepasst und erschwinglich sein sollten eine Antwort auf die aufgeführten Trends sein.

Bayern Innovativ GmbH gibt spannende Einblicke in Erfahrungen mit Open und Frugal Innovation

Um genau hierzu auch die Meinung von zwei Expertinnen bekommen zu können und außerdem einen spannenden Einblick in eine anderen Innovationsregion, folgte ein Interview mit Dr. Petra Blumenroth und Dr. Tanja Jovanovic von Bayern Innovativ GmbH. Sie zeigten den Teilnehmenden , wie Open Innovation und Frugal Innovation behandelt. Beide Frauen gaben interessante Einblicke und zeigten Good Practises, wie Unternehmen in Bayern mit den Themen umgehen, gerade mit Innovationen und Veränderungsbereitschaft in KMUs.

What's in it for me - Nutzen und Relevanz von Frugalen Innovationen für Organisationen OWLs

Auf diese Frage gab Almut Rademacher, Geschäftsführerin vom owl maschinenbau e.V., den lokalen Maschinen- und Anlagenbauern wie auch allen weiteren Teilnehmenden Einblicke. Hier geht es klar um den Nutzen Frugaler Innovationen für die eigene Organisation und das eigene Arbeiten. Viele kennen es nicht, sind vielleicht unwissend schon genau so aktiv oder könnten sich viel effizienter und besser unternehmerisch aufstellen. Um das nötige Wissen und Handlungsperspektiven zu erarbeiten und vor allem aktiv zu vermitteln, ist deshalb durch Open Innovation in den nächsten Wochen und Monaten eine Workshopreihe geplant, welche die nötigen Kenntnisse im Bereich frugaler Innovation vermitteln wird. Die Bewerbungsphase startet am 12. Mai 2021 - beim Kickoff-Event unserer dazu ab sofort regelmäßig stattfindenen Meetup-Reihe "Open Industry" mit einem Vortrag von Prof. Dr. Wim Vanhaverbeke.

Frugale Innovationen gibt es - viel mehr, als bereits bekannt, zeigten Expert:innen

Wie kann man praktische Einblicke und einen Austausch besser gestalten, als durch Expert:innen, die ihre praktischen Erfahrungen zu Frugaler Innovation aus dem eignenen Unternehmen bzw. unternehmerischen Handeln oder aus der Wissenschaft berichten können.  Mit Wolfgang Höltgen (Grey Orange Pvt. Ltd.), Liza Wohlfart (Fraunhofer IAO) und Kirpal-Singh Sian (Claas India Pvt. Ltd.) ging es um die Potentiale und Herausforderungen von frugalen Innovationen, die sie alle aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten konnten, ob mit State-of-the-Art in der Wissenschaft oder des spannendes Beispiels des Crop Tigers, einer Reiserntemaschine für den indischen Markt, die mehr als anschaulich zeigt, was sich hinter Frugalität und der Ausrichtung solcher Innovationen eigentlich verbirgt.

Don't do it alone

"For good frugal innovation, you don't need design thinking, you need design feeling. Because you have to empathize with the customer. Suddenly it's no longer the customer's problem, but your own - that's the secret." - eines der zahlreichen wichtigen Statements, die der Frugal Innovation-Experte und Begründer dieses Begriff, Navi Radjou, den Teilnehmenen mitgab. Denn er zeigte nicht einfach nur Beispiele, wie Frugale Innovationen aussehen  - er vermittelte das Mindset hinter der Art, solche Innovationen zu gestalten. Es zu machen, anzugreifen und die zukünftigen Herausforderungen anzunehmen ist in seinen Augen maßgeblich entscheidend, jedoch nicht alleine, sondern gemeinsam. Frugale Innovationen sind in seinen Augen auch offene Innovationen: "Don't do it alone" - die Antwort auf die Frage, welche Schritte nötig sind, ist dabei so simpel und verbindet Open Innovation und Frugal Innovation in so vielen Facetten.

Eine frugale Waschmaschine - wie geht das?

Frugal einmal ganz praktisch gedacht - mit Projektmanger Sebastian Fischer und der Sketch Note einer Waschmaschinen-Bedienung. Wer kennt es nicht, die Fülle an Funktionen, die einem die Waschmaschinen der heutigen Zeit so bieten. Und wenn man ehrlich ist, nutzt man davon wenn es hoch kommt, genau die Hälfte. Ein super Beispiel also, wie Frugalität funktioniert und damit das perfekte Anwendungsbeispiel, bei dem die Teilnehmenden des Thementages ihre Ideen einbringen konnten. Jeder:r arbeitete so an einer Frugalen Innovation mit - hat dies wohlmöglich schon in anderen Fällen in der Vergangenheit gezeigt. Das Resultat nach 60 Minuten Diskussion und grafischer Zeichnung:  Es  ist nicht einfach, ein Produkt frugal zu gestalten, denn die Meinungen gingen auseinander. Dennoch entstand eine frugale Bedienfläche, die zeigte, wie einfach Frugale Innovationen komplexe Produkte und Sachverhalte machen kann, ohne die Qualität und Leistung zu verlieren.

Mit diesem großen Learning ging es abschließend in eine lockere Diskussionrunde und eine starken Expertenmeinung von Woflgang Hölgten zu den nächsten Schritten: "Ziel muss es sein, Frugalität zu verankern, das Wissen dazu zu vermitteln, vielleicht in einem eigenen Studiengang oder Modul. WIr müssen den Begriff unter die Leute bekommen und ein Verständnis erreichen."

Diesen großen Beitrag möchten wir in unserem Projekt in den nächsten Wochen und Monaten leisten!

 

Nach oben